Besonderheit: Läppen und Polieren, was sind die Unterschiede?
Bei beiden Verfahren spricht man von oberflächlichen Materialabtragungsverfahren.
Dekoriertes Vollsteinzeug wurde zunächst poliert, indem ein großer Teil des Materials entfernt wurde (Schlichten), um es perfekt zu glätten, und dann durch Läppen weiter poliert.
Immer größere Formate und modernere Produktionstechniken haben es möglich gemacht, Material mit einem hohen Grad an Ebenheit zu erhalten, so dass Verfahren wie das Schlichten vermieden und das kristalline Läppen, ein viel oberflächlicheres und weniger invasives Verfahren, direkt durchgeführt werden kann.
Diese Prozesse können, wenn auch nur in geringem Maße, die Oberflächenporosität des Produkts öffnen, wodurch es empfindlicher wird als das traditionelle matte Produkt.
Italienische Spitzenkeramiken wie Ceramiche Keope führen nach dem Läppen stets wichtige Nachbehandlungen durch.
Das neu bearbeitete Material wird zunächst mit Säure gebeizt, um es vor künftigen Angriffen durch saure Substanzen zu schützen, und dann werden seine Poren mit einer Deckschicht auf der Basis von kolloidalem Siliziumdioxid verschlossen. Diese wird durch ein Lösungsmittel transportiert und füllt die offenen Poren beim Läppen aus. Wenn das Lösungsmittel dann bei 70°C verdampft, setzt es sich dauerhaft am Boden der Poren fest und verschließt sie, so dass sie in Zukunft keine anderen Stoffe mehr aufnehmen und störende Lichthöfe erzeugen können.
Ätz- und Beschichtungsverfahren sind unerlässlich, um sowohl die Festigkeit des polierten Materials als auch seine Ästhetik zu verbessern, den Glanzgrad der Oberfläche zu erhöhen und sie besonders langlebig zu machen.
Aus diesem Grund ist bei der Auswahl von geläpptem (oder poliertem) Feinsteinzeug große Aufmerksamkeit notwendig.